Die „Leute mitnehmen“. Viele Prozessmanager kennen das Problem: Prozessmodelle wirken abstrakt und werden von den Mitarbeitern in den Prozessen selbst kaum zur Kenntnis genommen. Das Modell wird zur Schrankware und setzt Staub an. Dabei können gute Modelle enorme Veränderungsimpulse auslösen und Klarheit in Organisationen schaffen.
Beteiligte von anfang an dabei
Voraussetzung dafür ist aber, dass die Beteiligten von Anfang an dabei sind und die Modellierung zu ihrer eignen Sache machen. Ich setze dabei immer öfter auf die Methode der „haptischen Prozessmodellierung“. Dabei legen die Beteiligten in einem Workshop die Schritte ihres Prozesses als Shapes aus Acryl auf dem Tisch, beschriften sie selbst und ziehen die Linien mit dem Stift auf dem Tisch.
verständliche Prozessmodelle
Es ist erstaunlich, wie schnell dabei gute und korrekte BPMN-Prozessmodelle entstehen. Die nötigen Diskussion entwickeln sich ganz von allein: Welche Abfolge entspricht denn nun der gelebten Praxis? Wäre ein anderes Vorgehen nicht vielleicht besser? Kann man diese Schleife nicht weglassen? Die Methode habe ich in der Dissertation von Alexander Lübbe über „tangible BPM“ gelesen und den Ansatz in meine Beratungspraxis übernommen.
Nachtrag 2016: Zwischenzeitlich bietet der Carow-Verlag handliche BPMN-Shapes für die haptische Modellierung. Die Starterbox ist optimal – die vollständigen BPMN-Symbole aus der Komplettbox machen beim haptischen Modellieren keinen Sinn. Hier ist die Bezugsadresse Carow-Verlag.