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Oft kommt das Prozessmanagement nicht richtig vom Fleck. Als Prozessmanager spürt man dann, dass die Führungspersonen sich wenig für Prozesse interessieren. Mehr als allgemeine Bekenntnisse, wie wichtig effektive Prozesse sind, ist selten zu hören. Dabei könnte Führung viel wirksamer sein, wenn sie mit Prozessen arbeitet. Wie gewinnen wir die Führungspersonen dafür, dass sie prozessorientiert führen?

Prozessmanagement und Führungsentwicklung verbinden

Prozessmanagement und Führungskräfteentwicklung spielen in den meisten Unternehmen auf getrennten Plätzen. In den Trainingsprogrammen für Führungspersonen geht es darum, sich selbst zu managen, Ziele zu formulieren, Aufgaben zu delegieren, Mitarbeiter zu motivieren, Gespräche zu führen. Prozesse finden da nur am Rande statt. Dabei ist das doch die zentrale Aufgabe von Führung: Dafür sorgen, dass die Zusammenarbeit in den Prozessen gut läuft. Als Führungskraft habe ich selbst zahlreiche dieser Trainings erlebt. Du kehrst mit einem guten Gefühl bereichert nach Hause, aber in der Praxis weißt du nicht, wie du es umsetzen sollst.

Prozessorientiert führen – ein Trainingsprogramm

Prozessmanagement kann im Unternehmen nur wirken, wenn es die Praxis der Führung prägt. Prozessorientiert führen heißt, das Führungshandeln auf die Ergebnisse der Prozesse zu konzentrieren. In meinen Trainings für prozessorientierte Führung lernen die Teilnehmer, wie sie in der digitalen Transformation richtig führen. Ich richte das Training an den fünf Grundfunktionen von Führung (Reinhart Nagel) aus – und die haben alle einen unmittelbaren Bezug zu den Geschäftsprozessen.

Außenperspektive

Die erste Funktion von Führung ist es, immer wieder den Blick von außen in der Organisation präsent zu machen. Führungspersonen lernen daher, wie sie mit ihren Teams die Kundenperspektive einnehmen, mit den Kunden fühlen und aus ihrer Sicht auf die eigene Arbeit schauen. Digitalisierung bedeutet kompromisslose Nutzerzentrierung. Wer in der digitalen Transformation Führung übernimmt, sollte also die einschlägigen Methoden wie Design Thinking, Customer Journey oder Empathy Map mit seinen Teams anwenden können.

Zukunft

Eine weitere Kernfunktion von Führung ist es, die Zukunft im Blick zu behalten. Ohne Führung tendieren alle Organisationen dazu, sich im Hier und Jetzt zu vertiefen. Sie verdrängen, dass sich die Welt rundherum ändert und auch ihre Arbeit sich wandeln muss. Wer führen will, mobilisiert die Lernbereitschaft der Teams und macht Veränderung möglich. Dazu brauchen Führungskräfte das Wissen um Change Management und die Wege zum gemeinsamen Lernen.

Organisation

Wenn niemand führt, verlieren sich Teams in der internen Organisation. Die Fülle an Excel-Listen im Unternehmen ist meistens ein beredtes Beispiel dafür, das Organisation wirkungslos ausufert. Führung hat die Aufgabe, das Wesentliche zu organisieren. Dabei muss man die gewachsenen Strukturen der Prozesse in Frage stellen, muss Prozesse rund um den Kundennutzen designen und vom Prozess her die Informationstechnik steuern. Hier brauchen Führungspersonen die Kompetenz, Prozesse zu hinterfragen und zu gestalten. Ohne die Fähigkeit zur Prozessmodellierung wird eine Digitalisierung der Geschäftsprozesse nicht gelingen. Digitalisierung ist Führungsaufgabe und Modellierung ist die Sprache der Digitalisierung.

Transparenz

Ohne Feedback verkümmern Organisationen. Eine mangelnde Feedbackkultur ist darum ein wichtiger Grund für wirkungslose Führung. Mit klar strukturierten Prozessen erhalten Teams Feedback, das relevant für ihre Arbeit ist. Ohne Führung wird Rückmeldung immer weiter verwässert – wir halten uns mit Zahlenteppichen auf, die keine wirkliche Information über die Qualität unserer Zusammenarbeit geben. Darum ist es eine wichtige Führungsaufgabe, wirksames Controlling von den Prozessen her zu definieren und umzusetzen.

Personen

Aus meiner Sicht ist dies die wichtigste Führungsaufgabe: Dafür sorgen, dass die richtigen Personen in der Organisation sind und bleiben. Dazu brauchen wir eine geeignete Lernumgebung für alle, die im Unternehmen arbeiten. Wir müssen lernen, wie wir unsere kollektive Achtsamkeit aufeinander und auf unsere Arbeit organisieren. Und wir müssen wissen, welches Wissen in unseren Prozessen erforderlich ist, um uns ständig weiterzuentwickeln. Die Prozesse sind der Masterplan für die Kompetenzentwicklung im Unternehmen.

Führungskompetenz für die digitale Transformation

Prozessgesteuerte Digitalisierung bietet einen sicheren Weg für Unternehmen durch die digitale Transformation. Das erfordert aber nicht weniger technisches Know-how als prozessorientierte Führungskompetenz. Mit einem solchen Trainingsprogramm für Führungspersonen gelingt es Ihnen, Ihre Führungspersonen für diese Herausforderungen vorzubereiten. Wenn Sie Ihre Führungsentwicklung an der prozessgesteuerten Digitalisierung ausrichten wollen, dann nehmen Sie Kontakt mir mir auf.

Buchcover Systemisches Prozessmanagement
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„Systemisches Prozessmanagement: Unternehmen digitalisieren. Teams mobilisieren.“
Schäffer-Poeschel, Oktober 2021

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